The Doors

Freitag, der 13. September 1968.

Die weltberühmten Doors sollen am nächsten Tag in der Kongresshalle spielen und haben sich breitschlagen lassen, eine Aufnahme für die ZDF-Fernsehsendung „4-3-2-1 Hot & Sweet“ vor historischer Kulisse zu machen. Das Farbfernsehen steckt noch in kurzen Kinderhosen, das in spärlicher Zahl erschienene Publikum ist von Jeansmode so weit entfernt wie Los Angeles von Karl, dem Großen, im Kaisersaal. Ton ab, „Hello, I Love You“ – im Vollplayback.

Bis heute kann das Medium Fernsehen mit Leichtigkeit die verruchtesten Rüpelbands in dudelnde Geburtstagsgrußkarten verwandeln, wenn es sie zu einem Studio-Playback-Auftritt verurteilt. Das Frankfurt-Video der Doors, fantastischerweise ein halbes Jahrhundert später im Internet zu sehen, dürfte eine Pioniertat dieser Form der Domestizierung sein. Wir sehen vier adrette junge Herren, die artig vorsingen. „Die Leute hinter uns sind komplett zu Tode gelangweilt“, beschreibt Schlagzeuger John Densmore später.

Jim Morrison, der berüchtigte Sänger, der sonst gern mal provoziert, das Publikum beschimpft, Auftritte platzen lässt – er blickt die ganze Zeit scheinbar verträumt in den Himmel. Aber nein, versichert Gitarrist Robby Krieger: „Wir sind in diesem schönen Viertel mit unglaublicher Architektur. Ich wusste, er sah sich all das coole Zeug um uns herum an.“ Ein Freund der Altstadt also.

Man wünschte, Jim Morrison hätte die vollendete Rekonstruktion 50 Jahre später erlebt. Am Tag des Römerberg-Auftritts zieht es ihn magisch in die Alte Nikolaikirche, wo er eine Stunde versonnen Orgel spielt, sich auf der Kanzel fotografieren lässt sowie vor dem Altar des Siegfried zum Paradies. Der frühere Pfarrer Jeffrey Myers kennt Überlieferungen, in denen einige Flaschen „Goldener Oktober“ eine große Rolle spielten am 13. September 1968. Der süße Wein mag den Doors darüber hinweggeholfen haben, dass eine fröhliche blonde Dame im Minirock praktisch die Hauptrolle im ZDF-Musikfilmchen übernimmt. Sie tanzt unter anderem auf dem Justitia-Brunnen. Die Welt ist in Ordnung. Hello, I love you, won’t you tell me your name?

Für Samstag, den 14. September, standen dann in der 1994 abgerissenen Kongresshalle (heute Maritim-Hotel) auf dem Messegelände gleich zwei Konzerte an. Eines um 18 Uhr, ein weiteres um 21 Uhr. Eine Karte kostete 18 Mark.

Als Double-Bill mit den befreundeten Blues-Rock-Fundis „Canned Heat“, eröffneten „The Doors“ die erste Show, bei der zweiten wechselten beide Bands die Reihenfolge. Im Publikum befanden sich viele in Frankfurt und Umgebung stationierte G.I.s samt Anhang, die im bedröhnten Zustand für exaltierte Stimmung sorgten.

Morrison nerven die Fans, die unentwegt den Hit „Light My Fire“ verlangen, obwohl ihm mehr nach ruhigen Bluessongs zumute ist, und eine Gruppe US-Soldaten, die mit einer Militärflagge vor der Band auftaucht. Er verlässt wütend die Bühne. Später, als die Halle schon fast leer ist, kehrt die Combo zurück.

Konzertveranstalter Fritz Rau erinnert sich:

„Eine astreine Bluesband, die noch einmal über eine Stunde spielte – Jim Morrison der Einfachheit halber auf dem Boden liegend. Er improvisierte unheimlich schöne Texte, und wir alle waren sprachlos.“

 

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Fine Art Prints weltbekannter Musiker wie unter anderem Led Zeppelin, Queen, The Beatles, The Who oder The Rolling Stones sind in unseren Galerien und auf der Webseite zu sehen. Die Fotografien sind in verschiedenen Größen erhältlich und zusätzlich bieten wir Rahmen in Museumsqualität und passende Beleuchtung an, die ihr Zuhause auf Galerie-Niveau heben.

Daneben vertreiben wir hochqualitative Bildbände über die Fotografen, den Bands und deren Geschichte. „Led Zeppelin by Led Zeppelin“, Neal Prestons „Exhilarated and Exhausted“ oder auch Michael Lang “Woodstock – 3 Days of Peace & Music, um nur einige zu nennen.

Sämtliche Fotografien, Bücher, Bildbände, etc. können sowohl in der Galerie selbst, als auch über unseren sicheren Webshop einfach und komfortabel online gekauft werden.

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